Der Sturm zerfetzt die rötliche Wolkendecke des vorwinterlichen Abends. Es ist ein hereinbrechender Abend und er ist kühl und die Seevögel Asturiens schreien den Windböen entgegen und weil sie erprobte Flugkünstler sind, werfen sie sich mutig in die Wellen des Ozeans. Voller Vertrauen und Überlebenswillen tauchen sie in die sich überschlagenden und weißschäumenden Berge des Atlantiks, hinein in einen reichgedeckten Tisch. Ihre Körper verschwinden unter den zusammenbrechenden Wellen und ihre Schreie verstummen und weil sie Künstler im Jagen sind, tauchen sie wieder auf, der Schnabel gefüllt mit den Früchten des Meeres und mit schweren Flügelschlägen schwingen sie sich hinauf, auf die rockigen Klippen der Küste. Sie pressen ihre Körper an die kaltem Felswände und ihr Gefieder, leicht und verletzlich, stellt sich dem konstanten Ansturm des Windes entgegen.
Es gibt keinen Kampf ums Überleben und weil es keinen Gewinner der Gewalten braucht, werden sie zu fast besten Verbündeten. Die Symphonie des Sturmes verstummt, kommt zu einem Ende und es ist ein Ende, welches die Geburt des nächsten Sturmes in sich trägt und so wird sie die Fische des Ozeans ein weiteres Mal an die Oberfläche des Meeres bringen und den Mutigen das Abendmahl richten.
Schriften & Poesie